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Langzeit-Datenspeicherung 2025: Vergleich moderner Archivierungs- und Backup-Medien

Für große Datenmengen, Archivierungszwecke oder auch unternehmenskritische Backups werden Langzeit-Datenspeicherlösungen benötigt. Diese Daten werden typischerweise einmal geschrieben, aber nur selten gelesen oder verändert.

Für diesen speziellen Bedarf eignen sich vor allem physische Speichermedien – auch wenn sie bei Lese- und Schreibgeschwindigkeit nicht mit SSDs oder Cloudlösungen konkurrieren können. Bei der Langzeitarchivierung geht es nicht primär um schnelle Verfügbarkeit, sondern um maximale Datensicherheit und Unverfälschtheit über viele Jahre hinweg.

Vergleich der wichtigsten Speicherlösungen für Backup und Archivierung

Mit Ancel Security haben wir uns bewusst für Speichermedien entschieden, die im Jahr 2025 die beste Kombination aus Langlebigkeit und gleichzeitiger Kosteneffizienz abbilden.

Nachfolgend stellen wir unterschiedliche Lösungen vor, um Ihnen eine bessere Entscheidung für Ihre spezifischen Anwendungsfälle zu ermöglichen.

BDXL Discs (Blu-ray XL)

Optische Langzeitspeicherung für kleinere Datenmengen

Technische Eigenschaften:

  • Kapazität: Bis zu 128 GB (Quad-Layer BDXL); üblicherweise 100 GB (Triple-Layer).
  • Lese-/Schreibgeschwindigkeit: Normalerweise 4- bis 12-fach (~18-54 MB/s Schreibgeschwindigkeit).
  • Technologie: Optische Disc; verwendet blau-violetten Laser (405 nm Wellenlänge).
  • Format-Typ: Einmalig beschreibbar (BD-R XL) oder wiederbeschreibbar (BD-RE XL).

Haltbarkeit:

  • Nennlebensdauer: ~30-50 Jahre bei ordnungsgemäßer Lagerung.
  • Anfälligkeit: Anfällig für Beeinträchtigungen durch Hitze, Feuchtigkeit und Licht. Kratzer oder physische Schäden können die Datenintegrität beeinträchtigen.

Hardware Anforderungen:

  • Laufwerk: Erfordert ein BDXL-kompatibles Blu-ray-Laufwerk.
  • Kompatibilität: Nicht alle Blu-ray-Laufwerke unterstützen BDXL; suchen Sie in den technischen Daten des Laufwerks speziell nach “BDXL”.
  • Schnittstelle: Der Anschluss erfolgt in der Regel über USB oder SATA (interne Laufwerke).

Quantum LTO-8 Tapes

Magnetband für große, offline-fähige Backups

Technische Eigenschaften:

  • Kapazität: Nativ - 12 TB; Komprimiert - Bis zu 30 TB (Komprimierungsverhältnis 2,5:1)
  • Datenübertragungsrate: Nativ - Bis zu 360 MB/s; Komprimiert: Bis zu 900 MB/s
  • Technologie: Magnetbandkassette; Linear Tape-Open (LTO) Standard, 8. Generation.
  • Verschlüsselung: AES 256-Bit-Hardware-Verschlüsselung wird unterstützt.

Haltbarkeit:

  • Nennlebensdauer: Bis zu 30 Jahre für die Lagerung, 250+ vollständige Dateidurchläufe für die Nutzung.
  • Langlebigkeit: Sehr robust in Archivierungsumgebungen, jedoch anfällig für Magnetfelder und extreme Umwelteinflüsse

Hardware Anforderungen:

  • Laufwerk: LTO-8-Laufwerk (kompatibel mit LTO-7 zum Lesen/Schreiben und LTO-6 zum Lesen).
  • Schnittstelle: In der Regel SAS (Serial Attached SCSI), was bedeutet, dass ein spezieller Host-Bus-Adapter (HBA) erforderlich ist.
  • Software: Häufig wird eine Sicherungs-/Archivierungssoftware benötigt (z. B. Veeam, Retrospect, LTFS für Drag-and-Drop-Funktionalität).

Kaltspeicher HDDs

Günstige Lösung mit mechanischen Risiken

Technische Eigenschaften:

  • Kapazität: 10 TB bis 24 TB (oder mehr mit neueren Helium-gefüllten Laufwerken).
  • Schnittstelle: SATA (für Verbraucher/intern) oder USB (für extern).
  • Leistung: 150–250 MB/s kontinuierliche Lese-/Schreibgeschwindigkeit.
  • Formfaktor: 3,5-Zoll-Desktop oder externes Gehäuse.

Haltbarkeit:

  • Aktive Nutzung: Typische Garantie von 3–5 Jahren.
  • Kalt-/Offline-Lagerung: Bis zu ~10 Jahre, wenn ohne Stromversorgung in einer temperatur- und feuchtigkeitsgeregelten Umgebung gelagert.
  • Ausfallmodus: Mechanisch (Motorausfall, oder auch der sogenannte Headcrash, bei dem der Schreib-/Lesekopf die Magnetscheibe berührt und dabei die Datenträgeroberfläche beschädigt usw.).

Hardware Anforderungen:

  • Anschluss: SATA-Anschluss oder USB 3.0+ Gehäuse.
  • Betriebssystemkompatibilität: Universell (Windows, Linux, macOS).

Cloud Archivierung

Skalierbare, wartungsfreie Speicherlösung

Technische Eigenschaften:

  • Kapazität: Praktisch unbegrenzt.
  • Zugriffsebenen: Standardarchiv - Abruf innerhalb von Minuten bis Stunden; Tiefarchiv - Bis zu 12 Stunden.
  • Datenredundanz: Verteilung und Replikation über mehrere geografisch getrennte Standorte mit Prüfsummenvalidierung.

Haltbarkeit:

  • Vom Anbieter verwaltet: Vertraglich vereinbarte garantierte Langlebigkeit (z. B. Amazon S3 Glacier: 99,999999999 % Datenbeständigkeit).
  • Kein direktes physisches Risiko: Geschützt vor Umweltschäden oder lokalen Katastrophen.

Hardware Anforderungen:

  • Keine (Cloud-nativ).
  • Zugriff: API, SDK oder browserbasierte Konsole.
  • Software: Für den Einsatz in Unternehmen sind möglicherweise Backup-/Archivierungslösungen erforderlich (z. B. Veeam, CommVault).

M-DISC

Robustes Medium für besonders langlebige Datenarchivierung

Technische Eigenschaften:

  • Kapazität: 25 GB (DVD), 100 GB (Blu-ray XL).
  • Format: Einmal beschreibbare optische Disc mit anorganischer Aufzeichnungsschicht.
  • Schreibgeschwindigkeit: Langsamer als Standard-Blu-ray (~4x typisch).

Haltbarkeit:

  • Geschätzt: Bis zu 1.000 Jahre.
  • Getestet: Umweltprüfungen des US-Verteidigungsministeriums unter extremen Bedingungen.
  • Anwendungsfall: Archivierung kritischer Daten (rechtliche, behördliche, genealogische Daten).

Hardware Anforderungen:

  • Schreiblaufwerk: M-DISC-kompatibles Laufwerk (z. B. LG WH16NS40).
  • Leselaufwerk: Beliebiges Blu-ray-Laufwerk für die Wiedergabe (nur lesbar).
  • Außer einem Brennprogramm (z. B. ImgBurn, Nero) ist keine weitere Software erforderlich.

SSD-basierte Archivierung

Schnelle Zugriffe bei begrenzter Haltbarkeit

Technische Eigenschaften:

  • Kapazität: 1 TB bis 16 TB (Consumer), bis zu 32 TB (Enterprise).
  • Schnittstelle: SATA, NVMe (PCIe), USB (für externe Geräte).
  • Leistung: Sehr hoch – bis zu 3.000 MB/s (NVMe).

Haltbarkeit:

  • Aktive Nutzung: 5–10 Jahre, abhängig von den Schreibzyklen (TBW-Bewertung).
  • Kaltlagerung: Die Datenaufbewahrung ohne Stromversorgung kann auf 1–2 Jahre sinken (insbesondere bei hohen Temperaturen).
  • Risiko: Datenverlust aufgrund von Ladungsleckage in NAND-Zellen.

Hardware Anforderungen:

  • Schnittstellen: SATA- oder NVMe-Anschluss oder USB-C/A für externe Laufwerke.
  • Dateisystemverwaltung: Regelmäßige Integritätsprüfungen (z. B. Prüfsummenüberprüfung).

Ein Vergleich in der Übersicht

Um die vorgestellten Speicherlösungen direkter vergleichen zu können, haben wir die wichtigsten Merkmale in einer Übersichtstabelle zusammengefasst. Sie soll als Entscheidungshilfe für typische Unternehmensszenarien dienen.

LösungKapazitätGeschwindigkeit
(Lesen/Schreiben)
HaltbarkeitHardwarebedarfBesonderheiten
BDXL DiscsBis zu 128 GB18–54 MB/s30–50 JahreBDXL-kompatibles Blu-ray-LaufwerkGünstig, tragbar, empfindlich gegenüber Umwelt
Quantum LTO-8 Tape12 TB (nativ); 30 TB (komprimiert)Bis zu 360 / 900 MB/sBis zu 30 JahreLTO-8-Laufwerk + SAS + SoftwareHohe Kapazität, ideal für Unternehmensarchive
Kaltspeicher HDDs10–24+ TB150–250 MB/sBis zu 10 JahreSATA/USB-AnschlussEinfach, günstig, mechanische Ausfallrisiken
Cloud ArchivierungUnbegrenztLangsam (Min. bis Std.)Sehr hoch (Anbietergarantiert)Keine – Cloud-basiertSkalierbar, keine Wartung, laufende Kosten
M-DISC25–100 GBLangsam (~4x)Bis zu 1.000 JahreM-DISC-kompatibler Brenner + Blu-ray-LesegerätExtrem langlebig, ideal für kritische Daten
SSD-basierte Archivierung1–32 TBSehr hoch (bis zu 3000 MB/s)1–10 JahreSATA, NVMe, USBSehr schnell, begrenzte Offline-Haltbarkeit

Zukunftstechnologien für Langzeit-Backups

Weitere Langzeit-Datenspeicherlösungen als die bis hierhin vorgestellten, befinden sich in der Entwicklung. Zwei möchte ich hier erwähnen, da diese sehr vielversprechend sind für die Zukunft sicherer Backups und langlebiger Archivierungen.

DNA Datenspeicher

Molekulare Archivierung mit jahrtausendelanger Haltbarkeit

Technische Eigenschaften:

  • Speicherdichte: Theoretisch ~215 Petabyte pro Gramm DNA – weit mehr als jedes herkömmliche Speichermedium.
  • Kodierungsmethode: Digitale Daten werden in Sequenzen der vier DNA-Basen (A, T, C, G) umgewandelt und anschließend chemisch synthetisiert.
  • Dekodierungsmethode: Die Daten werden durch Sequenzierung der DNA und Dekodierung der Basensequenzen zurück in binäre Daten abgerufen.
  • Redundanz/Fehlerkorrektur: Verwendet spezielle Fehlerkorrekturcodes (z. B. Reed-Solomon, Fountain-Codes), um Synthese-/Sequenzierungsfehler zu beheben.
  • Zugriffstyp: Der Direktzugriff ist technisch möglich, derzeit jedoch langsam und kostspielig – anders als bei herkömmlichen Festplatten oder Bandlaufwerken.

Haltbarkeit:

  • Geschätzte Lebensdauer: Tausende bis Zehntausende von Jahren, wenn unter optimalen Bedingungen gelagert (kühl, trocken, dunkel – ähnlich wie bei der Konservierung alter DNA).
  • Natürliche Beweise: Aus über 10.000 Jahre alten Fossilien wurde intakte DNA gewonnen – was auf eine ausgezeichnete Stabilität hindeutet.
  • Risiken der Zersetzung: DNA ist empfindlich gegenüber UV-Licht, Hitze, Feuchtigkeit und enzymatischer Kontamination, aber wenn sie eingekapselt ist (z. B. in Siliziumdioxid), kann sie über Jahrtausende hinweg stabil bleiben.

Hardware Anforderungen:

  • Schreiben: Erfordert DNA-Synthese-Technologie, die derzeit in spezialisierten Biotech-Labors durchgeführt wird. Nicht für Verbraucher geeignet; teuer und zeitaufwendig.
  • Lesen: Erfordert Next-Generation-Sequencing-Plattformen (NGS) wie Illumina, Oxford Nanopore oder PacBio.
  • Rechenwerkzeuge: Komplexe Bioinformatik-Pipelines sind erforderlich, um sequenzierte Daten zusammenzustellen, abzugleichen und zu entschlüsseln.
  • Aktuelle Einschränkungen: Nicht für Live-Zugriffsspeicher geeignet. Die Bearbeitungszeit kann Stunden bis Tage betragen, und die Kosten liegen immer noch bei Tausenden von Euro pro Megabyte.

Optische Archivierungs-systeme

Enterprise-Discs für digitale Dauerarchivierung

Technische Eigenschaften:

  • Kapazität: 300 GB bis 1,5 TB pro Disc (mehrere Schichten).
  • Technologie: Professionelles optisches Disc-System.
  • Lese-/Schreibverfahren: Phasenwechselaufzeichnung mit spezieller Hardware.

Haltbarkeit:

  • Angegeben: Bis zu 100 Jahre.
  • Anwendungsfall: Wird von Rundfunk-, Regierungs- oder Langzeitarchiven für die digitale Archivierung verwendet.

Hardware Anforderungen:

  • Laufwerk: Spezielle optische Archivlaufwerke (keine handelsüblichen Laufwerke).
  • Format: Erfordert ein passendes Lesegerät desselben Herstellers.
  • Software: Vom Hersteller bereitgestellte Archivierungstools (Indizierung, Suche usw.).

Fazit: Für maximale Datensicherheit und Langlebigkeit sind hybride Backup-Strategien die beste Lösung im Jahr 2025

Die Wahl der richtigen Langzeit-Datenspeicherlösung ist entscheidend für eine nachhaltige und widerstandsfähige IT-Strategie. Während Cloud-Lösungen maximale Skalierbarkeit und Verfügbarkeit bieten, überzeugen physische Datenträger wie BDXL-Discs und LTO-8-Tapes durch Offline-Schutz und Unabhängigkeit von Dritten – insbesondere in Ransomware-Szenarien.

Mit Ancel Security kombinieren wir das Beste aus beiden Welten:
Unsere hybride Backup-Architektur nutzt zertifizierte Cloud-Speicher für schnelle Wiederherstellung und physisch getrennte, air-gapped Speichermedien (wahlweise BDXL oder LTO-8), die per sicherem Versand ausgelagert werden. Damit schaffen wir ein Backup-System, das nicht nur technisch leistungsfähig ist, sondern auch einem gezielten Erpressungsversuch standhält – selbst bei kompromittierten Netzwerken.

Die in der obigen Vergleichstabelle dargestellten Speichertechnologien zeigen: Es gibt keine Universallösung:

  • Cloud Archivierung eignet sich für Unternehmen mit hohem Skalierungsbedarf und globalem Datenzugriff.
  • LTO-8 Tapes sind ideal für große Backup-Volumen mit offline-Schutz.
  • M-DISC empfiehlt sich für besonders langlebige Archivierung rechtlich relevanter Daten.

Sichern Sie Ihre Daten mit Weitblick – wir entwickeln mit Ihnen gemeinsam eine Backup-Strategie, die heutigen und zukünftigen Bedrohungen standhält.

* Transparenzhinweis zum Einsatz von KI

Zur Unterstützung bei der Erstellung dieses Beitrags wurde die KI-Anwendung ChatGPT von OpenAI eingesetzt – insbesondere zur Recherche, Strukturierung von Informationen und sprachlichen Ausformulierung einzelner Passagen. Die Inhalte wurden dabei von mir eigenständig überprüft, angepasst und in den Gesamtkontext eingeordnet.
Der Einsatz von KI dient in diesem Fall als redaktionelles Werkzeug, um komplexe Sachverhalte präzise und verständlich aufzubereiten – insbesondere in einem Themenfeld mit stark wachsendem Informationsvolumen. Die kreative und inhaltliche Verantwortung für den Beitrag liegt selbstverständlich weiterhin bei mir als Autorin.

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